Tanzschule Schwechat
 

Cha Cha Cha

Zugehörigkeit: Latein
Takt: 4/4 Takt
Geschwindigkeit: 32 Takte pro Minute
Kurse: Anfängerkurs, Bronzekurs, Silberkurs, Goldkurs, Goldstarkurs, VIP-Meeting

Tanzpaar Cha Cha Cha


(oft nur Cha-Cha genannt, obwohl die Dreisilbigkeit den Unterschied zur Rumba lautmalerisch verdeutlicht: das Cha-Cha-Cha-Chasse auf vier-und-eins).
Stammt ursprünglich aus Kuba, angeblich von Enrique Jorrin (u.a.) aus dem Mambo entwickelt worden als langsamer Mambo, bei dem aus dem vierten Viertel eines Taktes und dem ersten Viertel des folgenden eine Triple-Bewegung wurde (daher auch Triple Mambo genannt). Andere bezeichnen das Palladium am New Yorker Broadway als seine Geburtsstätte.
Der Cha-Cha-Cha wurde Mitte der 50er Jahre von Gerd und Traude Hädrich in Deutschland eingeführt und bei der (ersten regulären) Deutschen Latein-Meisterschaft der Amateure 1962 in Stuttgart in das offizielle Turnierprogramm aufgenommen.
Der Cha-Cha-Cha hat viele Elemente aus anderen Tänzen in sich aufgenommen, besonders aus Jazz, Beat und Disko. Seinen Grundcharakter, der ihn bei den meisten Altersstufen zum beliebtesten Lateintanz machte, hat er dabei nicht verloren: Übermütige Ausgelassenheit und Flirt in einem koketten Spiel von Zuwendung und Abwendung, Verschwinden und Wieder-zum-Vorschein-Kommen (Cuban Break). Die Schritte werden i.d.R. auf dem Ballen angesetzt und am Ende auf den flachen Fuß abgesenkt. Durchgestreckte Knie, Staccato (entschlossen akzentuierte Bewegung). Bedingt durch das Tempo, ist die Hüftbewegung wesentlich weniger rollend als in der Rumba. Sie entsteht weniger bei den ersten beiden Schritten des Chasses, deutlicher beim dritten. Sie muss durch das Beugen und Durchdrücken der Knie erzeugt werden, wobei die Hüfte nach rückwärts dreht, aber nicht wegkippen darf, sondern durch Kontraktion der Bauchmuskulatur unter dem Rumpf gehalten wird.

Anfangs, gegen Ende der 50er Jahre, war er im Grunde eine Variante der Rumba. Danach wurde er derjenige Tanz, der am meisten Elemente aus den Modetänzen aufnahm, vor allem aus der Beatwelle. Sogar auf Meisterschaften wurden gelegentlich Cha-Cha-Chas gespielt, die der Außenstehende als Disco bezeichnet hätte. Der Cha-Cha-Cha kann in unterschiedlicher Kleidung erscheinen, mal im Zweireiher, mal im Einreiher, mal auch im Pyjama. Dieser Cha-Cha-Cha-Rhythmus ist nicht so leicht umzubringen. Wenn er sehr hart akzentuiert wird, dann ist er allerdings auch eine Knochenarbeit, das heißt er geht in die Knöchel. Und da man sich hierzulande beim hochklassigen Tanzen um das Durchstrecken der Knie nicht herummogeln darf, stellt der Cha-Cha-Cha den Turniertänzer vor die Aufgabe, sich eine beträchtliche Anstrengung überhaupt nicht anmerken zu lassen, sie völlig zu überspielen. Umgekehrt ist es aber auch so, dass Senioren mit dem korrekten Rumbarhythmus oft große Schwierigkeiten haben, während sie nicht müde werden, einen Cha-Cha-Cha nach dem anderen zu tanzen. Die große rhythmische Erleichterung besteht für sie in der Tatsache, dass auf eins nicht bloß eine Körperbewegung stattfindet, sondern ein Schritt. Wenn die Rumba ein glühendes Liebeswerben repräsentiert, dann der Cha-Cha-Cha ein kokettes, keckes, freches. Munterkeit, Flirt und Übermut, das wird hier zum Ausdruck gebracht. Man ist sich seiner Sache sicher, spielt ein bisschen mit dem Partner oder auch mit dem Publikum. Es findet weniger Dialog statt als in der Rumba, und das Tanzen kann folglich synchroner und paralleler sein. Ein Bisschen Augenzwinkern ist beim Cha-Cha-Cha aber immer dabei, und wenn es gut geht, dann ist in den Augen auch ein Glitzern.

Typische Figuren: Alemana, Fan, Hockey Stick, Hip Twist, Opening Out, Pirouette, Three Cha-Cha-Chas, New Yorker, Cuban Breaks, Cross Basic 

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Textquelle: Wörterbuch des Tanzsports, © 1990, Kastell Verlag GmbH, ISBN 3-924592-21-7